Über mich …

Onarseba bedeutet «schöne Kunst» in meiner afghanischen Muttersprache.

Um meiner Kreativität endlich eine Form zu geben, habe ich angefangen, Bilder zu kreieren. Bei den ersten Bildern hatte ich einen Flash Back. Ich fühlte mich in die Kindheit zurückversetzt, und plötzlich fand ich eine Möglichkeit, meinen Gefühlen einen Raum zu geben.

Im Vordergrund meiner Arbeit steht die Aufarbeitung meiner persönlichen Emotionen und Erfahrungen in Bezug auf meine afghanische Identität, die Kriegserlebnisse in der Kindheit und die darauffolgende Flucht nach Deutschland. Der Verlust des Elternhauses als sicherer Ort sowie das Fehlen der Großeltern, Freunden und Verwandten in der neuen Heimat haben tiefe emotionale Spuren hinterlassen.

Meine Bilder zeigen die Kontroversen der jeweiligen Welten auf. Afghanistan, konservativ und frauenfeindlich. Jedoch war meine Kindheit durch viel Wärme und Geborgenheit geprägt. Die vielen warmen Töne und das Gold repräsentieren den „warmen“ Teil, die inhomogene und zerrissene Struktur, den Krieg, das zerstörte Elternhaus und die nicht vorhandene Zukunft. In Deutschland fand ich die Zukunft, aber verbunden mit dem Verlust der Kindheit und der Geborgenheit.

Als hochsensibler Mensch arbeite ich gerne mit allen meinen Sinnesorganen und lasse in meinen Werken natürliches Material wie Gewürze, Kaffee, Rotwein oder Blumen miteinfließen. Einflüsse der afghanischen Kultur spiegeln sich häufig in diesen Elementen wider.

Jedes Bild, das so entsteht, ist wie ein Kind, das geboren wird. Es erfüllt mich mit Freude und muss behutsam behandelt werden. Du kannst eines meiner Kinder adoptieren. Ich freue mich, wenn es ein schönes Zuhause bekommt!

Die künstlerische Freiheit möchte ich mir vorbehalten und lege mich nicht auf eine Technik fest.

Lemah Baur-Najmi