Onarseba bedeutet „schöne Kunst“ in Ihrer afghanischen Muttersprache.
Um die Kreativität endlich eine Form zu geben, begann Lemah Baur-Najmi, Bilder zu kreieren. Bei den ersten Werken erlebte sie einen Flashback. Sie fühlte sich in ihre Kindheit zurückversetzte und plötzlich fand sie eine Möglichkeit, ihren Gefühlen einen Raum zu geben.
Im Vordergrund ihrer Arbeit steht die Aufarbeitung persönlicher Emotionen und Erfahrungen, insbesondere im Zusammenhang mit ihrer afghanischen Identität, den Kriegserlebnissen in der Kindheit und der darauffolgenden Flucht nach Deutschland. Der Verlust des Elternhauses als sicherer Ort sowie das Fehlen der Großeltern, Freunde und Verwandten in der neuen Heimat haben tiefe emotionale Spuren bei ihr hinterlassen.
Ihre Bilder zeigen die Kontroversen der jeweiligen Welten. Afghanistan, konservativ und frauenfeindlich, war für sie dennoch eine Kindheit voller Wärme und Geborgenheit. Die vielen warmen Töne und das Gold repräsentieren diesen „warmen“ Teil, während die inhomogene und zerrissene Struktur den Krieg, das zerstörte Elternhaus und die fehlende Zukunft symbolisieren. In Deutschland fand sie eine Zukunft, aber verbunden mit dem Verlust der Kindheit und der Geborgenheit.
Als hochsensibler Mensch arbeitet Lemah gerne mit allen ihren Sinnesorganen und lässt in ihren Werken natürliches Material wie Gewürze, Kaffee, Rotwein oder Blumen miteinfließen. Einflüsse der afghanischen Kultur spiegeln sich häufig in diesen Elementen wider.
Jedes Bild, das so entsteht, ist für sie wie ein Kind, das geboren wird. Es erfüllt sie mit Freude und muss behutsam behandelt werden. Man kann eines ihrer „Kinder“ adoptieren, und sie freut sich, wenn es ein schönes Zuhause findet!
Die künstlerische Freiheit möchte Lemah sich vorbehalten und legt sich nicht auf eine Technik fest.
Der kreative Weg brachte Lemah 2021 dazu, ebenso eine Yogaausbildung zu absolvieren. Lemah ist Yoga Alliance zertifizierte Yogalehrerin und Entspannungstrainerin. https://relax-yoga-and-art.de/